Die ganz letzte Woche habe ich in Karlsruhe verbracht. Wie ich schon früher geschrieben habe, bin ich am Montag früh mit dem Zug in Karlsruhe angekommen und vom Bahnhof zur Zivi-Schule gelaufen. Da ich noch so früh dran war (2 Stunden früher als man spätestens kommen sollte), bekam ich noch ein recht gutes Zimmer und hatte eine Dusche im Zimmer und nciht wie manche andere eine Etagendusche.
Als Thema wählte ich dort Nahost bei dem „Dozent“ Wolfgang Atzesberger. Das war wirklich interessant. Wir bekam viele Informationen zu dem hart umkämpften Land Israel/Palästina und schaute viele Filme an, die verdeutlichten, wie dort unten mit Menschen umgegangen wird. Natürlich kam auch die Sprache auf die Selbstmordattentäter, wenn man sich aber mal die Gegebenheiten in Israel ansieht, muss man sich echt fragen, was würde man denn selbst als eine Alternative sehen. Würde man nicht selbst zur gleichen Tat übergehen? Vor dieser NahOst Themenabhandlung war für mich Israel im Recht. Nun muss ich aber sagen, was ich dort alles über das Verhalten der Israelis erfahren habe, hat mein Bild von Israel ganz schön getrübt. Natürlich kann man nicht voll und ganz hinter den Palästinenser stehen, denn mit einem gesunden Menschenverstand kann man solche Aktionen nicht unterstützen. (auch wenn ich weiter oben geschrieben habe, dass ich mir es ernsthaft überlegen würde, wenn ich in der gleichen Situation wie die Palästinenser wäre. Man muss aber bedenken, dass wenn man mittendrin steht, man oft anders handelt und mit viel Emotionen geladen ist.) Genauso wenig kann ich aber die Israelis unterstützen. Das Problem ist nun, dass sich beide im Recht fühlen. Es müssten also beiden aufhören, den anderen zu terrorisieren, egal in welcher Weise. Und hier besteht das eigentliche Problem. Jeder sagt, dass der andere angefangen hat. Man könnte fast sagen, wie bei kleinen Kindern. Meiner Meinung nach bleibt die Situation im Nahen Osten noch eine ganze Zeit lang sehr spannend. Ich werde das nun mit aufmerksam verfolgen und bin echt gespannt, was für eine Lösung dort gefunden wird.
Natürlich bekamen wir auch noch verschiedene Informationen Rund um den Zivildienst, insebsondere über die Geld und Sachbezüge. Zum Teil war ich doch erstaunt, das einige noch Fragen zu ihrem Sold hatten. Sie wussten nicht wie sich dieser Zusammensetzt etc. und das im 7. Monat. Für mich waren daher die Geld und Sachbezüge nicht von großer Bedeutung. Aber es war nochmal ganz gut, das ganze Aufzufrischen. Es hätte natürlich auch so kommen können, dass bei mir auch noch was nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre. Ich hatte sogar eine kleine Hoffnung, dass mir meine Miete erstattet wird. Doch da ich vor meinem Zivildienst kein Einkommen hatte, mit dem ich meine Miete bezahlt habe, habe ich während des Zivildienstes auch kein Recht auf eine Mietkostenerstattung. Somit hatte sich das Thema für mich erledigt.
Die Zivis dort waren echt alle lustig drauf. Es war total ungezwungen. Es gab ruhige Typen und weniger ruhige. Wie bekannt ist, wird auf dem Lehrgang meistens viel Alkohol getrunken. Was man aber auch nciht verallgemeinern kann. Aber zum Teil trifft das schon zu. Wie bei anderen Ausflügen eben auch. Trotzdem waren eigentlich immer alle pünktlich zum „Unterrichtsbeginn“ da.
Das Freizeitangebot war erstaunlich gut. Man konnte kostenlos ins Internet und es gab Zig verschiedenen Gesellschaftsspiele, die man ausleihen konnte. Es gab auch einen Videoraum und eine Videothek und Bibliothek. Der Zivi der dort gearbeitet hat, hat sich auch recht gut um die Clubs und Discos in der Umgebung gekümmert, so dass man immer wusste was an welchem Abend in Karlsruhe abgeht. War echt cool, mit einer Wegbeschreibung darunter geheftet. Zudem konnte man noch in einer kleinen Halle Tischtennis und Fussball spielen. Es gab aber auch einen Billardtisch und 2 Kicker. Am Donnerstag fand ein kleines Kickertunier statt, der Sieger bekam eine Flasche Sekt. Wir spielten mit und gewannen… Da ich die Tunierleitung machte, erhielt ich als Dank auch noch einen Picolo.
Nun noch eine Kleinigkeit zum Essen: Das Essen dort wird von der Deutschen Bahn Küche gekocht. Es ist kein 4 Sterne Essen oder so was, aber man kann es eine Woche lang aushalten. Es kommt natürlich auch immer drauf an, was es gibt. Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Essen ziemlich fad war, aber was will man denn bei so einer Großküche erwarten. Ein viel größeres Problem waren für mich die Essenszeiten. Besonders das Abendessen hat mir Probleme bereitet. Es gab von 16:30 bis 17:45 Abendessen. Da ich normal um 19:30 oder 20 Uhr zu Abend esse, bekam ich gegen später immernoch mächtig Hunger. Man nahm also sozusagen 4 Mahlzeiten zu sich. Morgens von 7 – 8 Uhr das Frühstück. Mittags von ca. 12 – 13 Uhr das Mittagessen, Nachmittags von 16:30 – 17:45 das Abendessen und dann Abends um 20 – 22 Uhr nochmal das zweite Abendessen. Aber das ganze ist ja absehbar. Eine Woche, 4 Mal Abendessen.
Wer nun noch ein paar Bilder sehen möchte, der kann sich die Bilder auf www.kellerstaffel.de anschauen.
Grüße Ben